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OB Schuster setzt für die Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel voll auf
Stuttgart 21. Doch dieses Projekt hat keine Zukunft.
Stuttgart 21 ist verkehrlicher Nonsens. Die Zeitgewinne gehen fast vollständig
auf das Konto der Neubaustrecke nach Ulm, die auch ohne den Tiefbahnhof gebaut
werden kann. Die Kapazität des neuen Bahnhofs liegt mit nur acht Bahnsteigen und
lediglich zwei Zulaufgleisen aus Zuffenhausen unterhalb der eines modernisierten
Kopfbahnhofes. So entsteht ein unterirdischer Engpass, den niemand mehr
aufbohren wird.
Stuttgart 21 wird städtebaulich ein Desaster. Der extreme Verwertungsdruck hat
sich schon bei den LBBW-Panzerschränken bemerkbar gemacht. Und so wird es
weitergehen. Das Konkurrenzverhältnis zur Innenstadt ist bereits erkennbar:
Stadt am Schlossplatz soll die Bibliothek 21 hinter der Bankencity entstehen.
Die Retortenstadt wird Stuttgart nicht auf-, sondern entwerten. Nichts geht mehr
voran, weil die Hängepartie Stuttgart 21 alles blockiert.
Stuttgart 21 ist ein Fass ohne Boden. Schon heute steht fest, dass zusätzlich zu
den eingeplanten Milliardenbeträgen mindestens 500 Millionen Euro für Stuttgart
21 fällig werden. Dafür wird die Stadt einstehen müssen. Die Frage an den
nächsten OB muss daher heißen: Ist Ihnen Stuttgart 21 eine weitere halbe
Milliarde wert? Meine Antwort lautet eindeutig: Nein.
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